Was ist Trockeneis?
Trockeneis ist ein natürliches Gas (Kohlendioxyd) in fester Form (gefroren). Trockeneis ist elektrisch nichtleitend, chemisch inert, ungiftig, umweltneutral, geschmackslos, und nicht brennbar. Es löst sich rückstandslos auf und ist kein Gefahrgut nach ADR Klassifizierung. Im Gegensatz zu anderen Strahlmitteln geht Trockeneis bei Umgebungsdruck ohne Verflüssigung direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über – es sublimiert. Dabei kann man von etwa 10% bis 15% Verlust pro 24 Stunden ausgehen. Es wird unter anderem in der Lebensmittelindustrie (z.B. Getränken) zugefügt. Es besitzt unter atmosphärischen Druck eine Temperatur von -78,5°C
Wo kommt Trockeneis zur Anwendung?
Da Trockeneis relativ weich ist, werden die Oberflächen nicht beschädigt und auch extrem empfindliche Elektrobauteile, wie beispielsweise Platinen, können gereinigt werden. Aufgrund der kleinen Geometrie schädigungsarm und ohne Demontage bearbeiten zu können, wird das Trockeneisstrahlen mittlerweile zum Reinigen, entlacken, in der Autoindustrie, Denkmalpflege und vielen anderen Bereichen erfolgreich eingesetzt. Dies hat uns veranlasst, nach Möglichkeiten für den Einsatz in der Schimmelpilzsanierung zu suchen. Begonnen haben wir im Bereich der Sanierung von verschimmelten Dachböden im Neubau. Häufig wird hier der Aufbau eines neuen Dachstuhles gefordert, weil in der Bauphase die Baufeuchtigkeit zu einem Befall an den Balken geführt hat. Herkömmliche Verfahren, Saugen, Schleifen, Hobeln, führen meist nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Die verbleibenden Melaminverfärbungen durch die Schimmelpilze lassen sich hiermit nicht beseitigen und sind, wenn auch nur noch optisch, ein Mangel, den die zukünftigen Eigentümer nicht akzeptieren. Hier kommt das Trockeneisstrahlen zum Einsatz. Durch das Strahlen mit Trockeneis lassen sich nicht nur die Schimmelpilze entfernen, sondern auch der Zustand vor dem Befall wieder herstellen.
Das Trockeneis bzw. die in der Trockeneisstrahltechnik verwendeten Pellets werden aus flüssigem CO2 hergestellt. Bei der Herstellung von Trockeneis wird das flüssige CO2 von einem hohen Druck auf einen niedrigen kontrolliert entspannt. Hierbei entsteht der s.g. Trockeneisschnee, dieser wiederum wird unter hohen Druck durch eine Matrize gepresst. Je nach gewählter Matrize entstehen die Formen. Für das Trockeneisstrahlen werden 3 mm Pellets benötigt. Das Verhältnis bei der Herstellung von Trockeneis beträgt 2 kg. CO2 = 1 kg. Trockeneis.
Neueste Technologie in der Trockeneisstrahltechnik, kompakte Bauweise, handlich und leicht auch für schwer zugängliche Bereiche geeignet.
Material schonende Technik / Nicht abrasiv
Das Trockeneisstrahlen ist ein nicht abrasives Verfahren, im Gegensatz zu den konventionellen Strahlverfahren wie mit Korund, Sand oder Glasperlen, dass die Oberfläche abträgt.
Keine Feuchtigkeit
Das Trockeneisstrahlverfahren ist ein „trockenes“ Reinigungsverfahren. Daher kann dieses Verfahren auch neben oder an elektrischen Anlagen ohne ein Freischalten dieser angewandt werden. Auch in anderen Branchen wie der Lebensmittelindustrie wird dieses Verfahren regelmäßig eingesetzt.
Keine Demontage
Beim Trockeneisstrahlen ist es nicht notwendig die zu reinigenden Teile zu demontieren. Durch die hohe Flexibilität und den Einsatz verschiedener Düsen sind auch schwer zugängliche Bereiche ohne Demontage zu erreichen.
Kein Strahlmittelrückstand
Dadurch, dass die Trockeneispellets nach dem Auftreffen auf das abzutragende Material sofort vom festen Zustand in den gasförmigen übergehen (sublimieren) bleiben keine Strahlmittelrückstände vorhanden. Hierdurch entfallen hohe Wiederaufbereitungs- und/oder Entsorgungskosten.
Schematischer Ablauf
Die auf das Bauteil treffenden Trockeneispartikel führen zu einer schlagartigen punktuellen Unterkühlung des zu entfernenden Materials, wodurch dieses versprödet und sich vom Untergrund ablöst. Aufgrund der unterschiedlichen Ausdehnungsprozesse von dem zu entfernenden Material und dem Bauteil entstehen hier thermische Spannungen. Dieses verursacht die entscheidende Rissbildung in der Schmutzschicht.
Die nachfolgenden Trockeneispellets dringen so tief ein und sublimieren beim Auftreffen schlagartig. Bei der Sublimation vergrößert sich das Volumen der Trockeneispellets um das 700- bis 1000-fache und das zu entfernende Material wird vollständig vom Untergrund abgelöst.
Die kinetische Energie der im folgenden auftreffenden Trockeneispellets führt zu einer Deformierung und Zerkleinerung der Trockenpellets. Diese Partikel dringen tief in die entstandenen Risse ein und sprengen so das zu beseitigende Material ab.
Hier verbleibt nun nur das entfernte Material, welches durch die nachfolgende Feinreinigung mit einem Industriestaubsauger mit Hepa-Filter der Klasse H13 leicht aufgenommen werden kann.