Für die Beseitigung von PCB ist es meist unerlässlich, eine Begehung der Räume oder des Gebäudes durch einen Sachverständigen/Gutachter zu veranlassen. Nicht jede Fugenmasse und nicht jede Deckenplatte enthält PCB, so dass es meist unerlässlich ist, hier Materialproben zu entnehmen und diese auf PCB untersuchen zu lassen. Die Probennahme sollte, wenn möglich nicht durch Laien genommen werden, um das Ergebnis in keine Richtung zu verfälschen. Jedes Material benötigt eine andere Probenabnahme.

Bei akuten Gesundheitsbeschwerden ist u. U. auch eine Raumluftuntersuchung angebracht, die nur von einem Fachmann durchgeführt werden sollte, weil hier viele Parameter mit hineinspielen wie z. B. Lüftungsverhältnisse ("worst case/ real life") Temperatur, Zeitpunkt der Messung (Jahreszeit) etc..

Wenn die Ergebnisse vorliegen und eventuell auch ein Sanierungskonzept, kann die eigentliche Sanierung beginnen.

Vor Beginn der eigentlichen Sanierungsarbeiten ist es erforderlich, den Bereich in dem später die Sanierung stattfinden soll, luftdicht einzukapseln, d. h. es werden PE-Folien auf eine Unterkonstruktion aufgebracht und luftdicht miteinander verklebt. Bei sehr hohen Konzentrationen von PCB kann es unter Umständen auch von Vorteil sein, sogenannte Unterdruckhaltegeräte aufzustellen, die im Sanierungsbereich einen Unterdruck von 20 Pascal erzeugen und somit einen unkontrollierten Staubaustritt verhindern. Diese Geräte sind mit einem Schwebstofffilter der Klasse K1, die einen Abscheidegrad von 99,997 % haben, ausgerüstet. Diesem kann bei einer PCB-Sanierung unter Umständen je nach Belastung noch ein Aktivkohlefilter nachgeschaltet sein, um die freien PCB rauszufiltern. Die gereinigte Abluft wird ins Freie geleitet.

Vor dem Sanierungsbereich wird mindestens eine Ein-Kammer-Schleuse aufgestellt, um ein Vertragen der kontaminierten Stäube zu verhindern. Hier können die Sanierungsfachkräfte ihre Schutzbekleidung ausziehen, die Maske ablegen und eventuell entsorgen. Ein Betreten des nun erstellten Arbeitsbereiches ist nur noch über das v. g. Schleusensystem erlaubt, die Arbeitnehmer tragen zu ihrer eigenen Sicherheit Ein- oder Mehrwegschutzanzüge, Überschuhe und eine Vollmaske mit einem Filter der Klasse A1-P2.

Die häufigste Sanierungsmethode ist die Sanierung von FDM (Fugendichtmassen) bei der es mehrere Sanierungsmethoden gibt, die wir hier kurz vorstellen.

In vielen Fällen ist es sinnvoll, mit einer Pilotsanierung in einem begrenzten Abschnitt zu beginnen, um das genaue Ausmaß der Primärquellen zu erfassen und darüber hinaus genaue Informationen über Arbeitstechnik und Organisation der Arbeitsabläufe zu erhalten. Der Umfang einer solchen Pilotsanierung sollte in Abstimmung mit dem Gutachter so ausgewählt werden, dass mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Informationen für die gesamte zu planende Sanierung gewonnen werden kann. Durch die Erkenntnisse aus der Pilotsanierung wirft die eigentliche Sanierung weniger Probleme auf.

Im Folgenden werden die verschiedenen Verfahren dargestellt, die bislang zur Sanierung angewendet wurden. Die beschriebenen Maßnahmen können nur von Fachleuten durchgeführt werden. PCB sind Gefahrstoffe! Die Beschreibungen sollten daher nicht als Anleitung zur Sanierung in Eigenregie verstanden werden, sondern sie sollen Bauherrn bzw. Auftraggeber darüber informieren, welche Maßnahmen ergriffen werden können bzw. müssen, und sie sollen eine Kontrolle der Sanierungsarbeiten ermöglichen.

Fugendichtungsmassen (FDM) sollten in jedem Fall ausgebaut werden. Versuche, Primärquellen zu beschichten, haben in keinem Fall zu ausreichenden Ergebnissen geführt.

Die Sanierung von FDM erfolgt in drei Schritten.

Zuerst werden die FDM entfernt; im zweiten und dritten Schritt werden die angrenzenden Fugenflanken beschichtet bzw. entfernt und neu verfugt.

Bei der Entfernung der FDM stehen folgende Überlegungen im Vordergrund:

  • Die oberen an die FDM angrenzenden Betonschichten (etwa bis zu einem Zentimeter) sind ebenfalls mit PCB kontaminiert und können nach der Entfernung eine Sekundärquelle bilden.
  • Die Belastung der Fugenflanken sinkt mit zunehmender Entfernung von der PQ schnell ab. Bei einer Annahme von 120 mg/kg sinkt dieser Wert auf 4 mg/kg bei zehn Millimetern im Beton ab.
  • Einige Sanierungsverfahren verursachen eine hohe Staubentwicklung, daher muss bei solchen Verfahren immer mit Industriesaugern der Kategorie K1 gearbeitet werden, um die Staubentwicklung weitgehend zu unterbinden, um nicht nach der Sanierung weitere Sekundärquellen zu haben.